Wenn sich dir schon mal eine Katze wie eine flauschige kleine Schlange um die Beine gewunden oder mit dem Kopf gegen dein Bein gestoßen hat, hast du wahrscheinlich gelächelt 😊 und gedacht: „Ach, wie süß!“
Früher dachte ich das auch, wenn meine Katze mich an der Tür mit ihrem typischen Reiben begrüßte. Und ja – es ist Liebe. Aber wie bei den meisten Dingen mit Katzen 🐱 ist es auch ein bisschen komplizierter.
Katzen kommunizieren ständig, und das Reiben ist eines ihrer deutlichsten Ausdrucksmittel. Je nachdem, wo, wann und wie sie es tun, kann deine Katze ganz unterschiedliche Dinge sagen.
Ich habe mir die wissenschaftliche Literatur 📚 zu diesem Verhalten angesehen – und herausgefunden, dass Katzen sich im Wesentlichen aus drei Hauptgründen reiben. Schauen wir uns das mal an – mit echtem Katzenlogik-Feeling .
🐾 1. „Du gehörst zu meinem Revier“
Katzen sind sehr geruchsorientiert. Gerüche helfen ihnen zu erkennen, wer zu ihrem Leben gehört – und sie nutzen sie, um dich in ihre Welt einzuordnen.
Sie haben Duftdrüsen an mehreren Stellen ihres Körpers, besonders an den Wangen, am Kinn und an der Schwanzbasis. Wenn deine Katze sich mit diesen Stellen an dir reibt, sagt sie im Grunde: „Du riechst falsch. Lass mich das mal korrigieren.“
Wann passiert das?
🐈 Nach dem Heimkommen: Deine Katze nimmt all die fremden Gerüche an dir wahr – von draußen, anderen Menschen oder Tieren. Mit dem Reiben ersetzt sie diese durch ihren eigenen Duft: „Jetzt gehörst du wieder mir.“
🐈 Nach dem Duschen oder Baden: Für die Katze hast du ihren sorgfältig aufgetragenen Duft einfach abgewaschen. Zeit für ein Re-Branding.
🐈 Beim Umherstreifen durchs Haus: Katzen reiben sich auch an Wänden, Ecken oder Möbeln, um Duftspuren zu hinterlassen – quasi als Reviermarkierung. So wird der Raum zu einem vertrauten, sicheren Ort.
😺 2. Die Kunst des Bittens (auch bekannt als: „Achtung, ich bin hier!“)
Manchmal ist das Reiben eine ganz direkte Bitte. Katzen merken sich schnell, dass Reiben an den Beinen oder ein sanftes Stupsen mit dem Kopf Aufmerksamkeit bringt – und oft auch ein Leckerli, Streicheleinheiten oder ein nettes Gespräch.
Das Verhalten stammt noch aus der Kittenzeit, als sie sich an die Mutter kuschelten, um Milch oder Wärme zu bekommen. Als Erwachsene übertragen sie das auf ihren Lieblingsmenschen – dich.
Wann passiert das?
🐈 Wenn du aufstehst: „Oh, du bewegst dich? Super – bring mir was zu essen!“
🐈 Beim Kochen oder Füttern: Katzen sind wahre Meister der inneren Uhr. Wenn du in der Nähe der Futterstelle bist, nutzen sie jede Chance für ein charmantes „Ich hab Hunger“.
🐈 Wenn du sie ignorierst: Das Reiben ist dann wie ein höfliches Antippen: „Entschuldigung… ich bin auch noch da.“
🐱 3. Soziale Check-ins: „Alles klar bei uns?“
Reiben kann auch einfach ein freundliches „Hallo“ sein – auf Katzenart. In der freien Wildbahn (oder auch zwischen Hauskatzen) ist das Aneinanderreiben oder Nasenstupsen ein Zeichen von Vertrauen und Zugehörigkeit.
Katzen, die sich mögen, reiben ihre Köpfe, Schwänze oder Körper aneinander: „Wir sind cool miteinander.“ Es ist wie eine Umarmung oder ein Handschlag – nur eben auf Samtpfoten.
Wann sieht man das?
🐈 Wenn sie sich wiedersehen: Selbst Katzen, die zusammenleben, reiben sich oft aneinander, wenn sie sich nach einer Trennung (z. B. getrennte Nickerchen) wieder begegnen.
🐈 Wenn du sitzt oder liegst: Jetzt bist du auf Augenhöhe – perfekt für einen kleinen Gruß im Vorbeigehen.
🐈 Beim Streicheln: Wenn deine Katze mit der Wange oder dem Kopf deine Hand anstößt, festigt sie damit eure Bindung – durch Duftaustausch.
Also… was will dir deine Katze wirklich sagen?
Hier kommt der Clou: Deine Katze reibt sich wahrscheinlich aus mehreren Gründen gleichzeitig an dir. Sie könnte gerade ihren Duft erneuern, um Snacks bitten und gleichzeitig einen emotionalen Check-in machen – alles in einem fließenden Bewegungsablauf.
Wenn du darauf achtest, wann und wie deine Katze sich an dir reibt, wirst du ihre Signale besser deuten können. Manchmal steckt Liebe dahinter. Manchmal Kalkül. Aber immer ist es ein kleiner Blick in ihre faszinierende, flauschige Welt.
Also das nächste Mal, wenn deine Katze dich mit einem Wangenbump oder einem Schwanzwickler begrüßt, weißt du: Das ist nicht zufällig. Das ist ihre Art zu sagen:
„Du gehörst zu meinem Team.“
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